· 

Unterwegs - ohne die MAD

Ich war die letzten vier Woche außer der Regel beruflich viel andernorts unterwegs - davon jeweils gleich mehrere Tage und Nächte am Stück. Noch vor nicht allzu langer Zeit, insbesondere zu Beginn der Diäteinführung bei Margarethe, hätte ich nie gedacht, dass so etwas wieder gut funktionieren kann.

Wir stemmen als Familie eigentlich Alles so gut es geht gemeinsam; dennoch geht das auch nur, wenn jeder dabei seine Aufgaben hat und da gehört die Planung und Zubereitung der Speisen hauptsächlich in meinen Wirkungsbereich. 

Also galt es Alles so zu organisieren und vorzubereiten, dass Grethe auch in meiner Abwesenheit "essenstechnisch" gut versorgt war. Ja, es ist natürlich durchaus ein Aufwand im Vorfeld, keine Frage, aber mit ein bisschen guter Organisation und etwas Vorlaufzeit kann das sehr gut funktionieren.

Ich habe über die letzten zweieinhalb Jahre was das angeht schon so einige Erfahrungen - gute wie schlechte - sammeln können und möchte Euch daher heute ein paar Tipps an die Hand geben, wie Ihr Euch in solchen Situationen gut vorbereiten könnt.

Es muss ja nicht zwingend eine beruflich bedingte Abwesenheit sein - es treten in den Jahren der Diät vielleicht auch bei Euch einmal andere Umstände ein, die es erfordern, dass Ihr einmal mehr als 12 Stunden von Eurem Kind getrennt seid, sei es beispielsweise nur mal, dass

  • IHR vielleicht mal für mehr als einen Tag ins Krankenhaus müsst,
  • Ihr einmal ohne den Rest der Familie oder mit nur einem Teil davon für ein paar Tage Urlaub oder eine Kur machen möchtet, oder
  • Euer Kind unter der Diät vielleicht so stabil ist, dass Ihr es womöglich einmal für ein paar Tage bei Oma, Opa, Tante, Onkel oder anderen Verwandten oder Freunden lassen könnt, ggf. auch, um mal Kraft als Eltern zu tanken.
  • Euer Kind auf eine mehrtägige Freizeit mit einer Gruppe oder eine Klassenfahrt mitfährt.
Wir haben Margarethe beispielsweise schon einmal bei unserem Umzug ein paar Tage zu ihrer Tante gebracht, um ihr den Umzugsstress zu ersparen oder im letzten Jahr auch schon einmal eine Woche "Auszeit für uns" genommen und sie erneut auf die Hunde von der Tante losgelassen ;-).

 

Vielleicht helfen Euch die nachstehenden Tipps ja im Falle einer bevorstehenden Abwesenheit oder aber Ihr seid jetzt auf den Geschmack gekommen und nehmt Eure langersehnte und bislang nur noch nicht realisierte "Elternauszeit" für ein verlängertes Wochenende nun doch einmal in Planung ;-).

 

Viel Vergnügen jedenfalls beim Lesen!

 

1. Essensplan erstellen

Sobald Ihr wisst, wie lange Ihr ohne Euer Kind unterwegs sein werdet, solltet Ihr einen vollständigen Essenplan für diese Tage erstellen.

 

Einen solchen kann man selbstverständlich händisch erstellen. Meines Erachtens empfiehlt es sich aber eher, eine entsprechende Word- oder Exceltabelle zu erstellen. Es ist dann zum einen wesentlich leichter, später noch Änderungen vorzunehmen. Zum anderen kann man das Endprodukt dann auch mehrfach ausfertigen und den Betreuern Eures Kinder für die Zeit der Abwesenheit dann ein Exemplar an die Hand geben. Überdies lohnt es sich, eine solche Tabelle im Vordruck anzulegen und abzuspeichern. Ihr habt dann im Bedarfsfalle direkt eine Tabelle zur Hand und müsst nicht erst anfangen, eine mit der Hand zu zeichnen. 

 

Warum sich der Aufwand mit dem Essensplan lohnt?

a) Ihr könnt entsprechend besser planen, wenn Ihr alle anstehenden Tage auf einen Blick vor Euch habt;

b) Ihr könnt auf dieser Grundlage einfacher eine Einkaufsliste erstellen bzw. den Essenplan ggf. den Vorräten in Eurem Kühlschrank anpassen;

c) Ihr habt dann bereits einen Essensplan für die Betreuer Eures Kindes in der Hand, damit auch die einen Überblick haben und wissen, was Sie Eurem Kind an welchem Tag zu welcher Mahlzeit anbieten können. 

d) Ihr solltet auch für Euch eine Kopie erstellen und diese während Eurer Abwesenheit für Rückfragen an Euch dabei haben.

Da man nie weiß, ob einmal unvorhergesehene widrige Umstände eintreten, die Euch doch später als ursprünglich geplant mit Eurem Kind zusammenbringen, ist es aus meiner Erfahrung heraus ratsam, wenn Ihr in diesen Plan mindestens einen "Extratag" mit einplant, für den Ihr einen kompletten Tagesplan erstellt und das Essen entsprechend vorbereitet. Es gibt Euch mehr Sicherheit, Ruhe und Flexibilität und selbst wenn der worst case hoffentlich nicht eintreten wird, ist es am Ende auch ein Segen, wenn Ihr nach Euer Rückkehr nicht sogleich wieder in der Küche stehen müsst, sondern stattdessen für den Folgetag schon alles fertig vor-und zubereitet ist.

 

Der Essensplan sollte alle Tage und alle (gewohnten) Mahlzeiten abdecken (Frühstück, Mittag, Snack, Abend) und am besten eine jeweilige Angabe für die Verteilung der Kohlenhydrate beinhalten.

Dies ist nicht nur sinnvoll, damit Ihr am Ende der Erstellung selbst überprüfen könnt, ob die erlaubte Tagesmenge an Kohlenhydraten bei der Planung eingehalten ist. Vielmehr dient es Euch auch dazu, von unterwegs nachvollziehen zu können, für welche Mahlzeit Ihr wieviele Kohlenhydrate verplant hattet. Möglicherweise mag Euer Kind an einem der Tage sein Mittagessen nur zur Hälfte essen, verweigert den Snack, möchte aber abends unbedingt noch eine Scheibe Brot extra etc. In diesem Falle könnt Ihr dann anhand des Essensplanes die Kohlenhydratanzahl besser nachvollziehen und ggf. die extra Scheibe Keto-Brot zulassen.

 

2. Auswahl der zuzubereitenden Gerichte

Meiner Erfahrung nach sollte man -  je nachdem um wie viele Tage es sich handelt - bei der Essensplanung nicht zu überambitioniert vorgehen.

Denn: die Vorbereitung der Mahlzeiten, das Beschriften etc nimmt immens viel Zeit in Anspruch. Da kann man dann meines Erachtens schon mal darüber nachdenken, ob es nicht sinnvoll ist, von einem Gericht mindestens 2 Portionen zu kochen und für die betreffenden Tage einzuplanen. In der Regel stört es Kinder nicht, wenn Sie zweimal aufeinander folgend oder mit wenigen Tagen Abstand dasselbe Gericht angeboten bekommen. Das macht auch die Planung wesentlich leichter und spart Zeit und Aufwand beim Kochen.

 

Wenn Ihr auf Nummer sicher gehen wollt, empfehle ich Euch überdies, Essen vorzubereiten, von dem Ihr sicher wisst, dass Euer Kind es gerne und gut isst. Das erspart allen Parteien in Eurer Abwesenheit Nerven, allen voran denen, die Euer Kind in der Zeit betreuen und ganz sicher in Schwitzen geraten, wenn Euer Kind sich weigert, die Mahlzeiten zu essen und damit womöglich der ganze Tagesplan samt Kohlenhydratzufuhr ins Schwanken gerät.

 

Je nachdem wie lange Ihr unterwegs seid bzw. Euer Kind unterwegs ist, solltet Ihr bei der Auswahl der Speisen darauf achten, dass diese sich entweder für die relevante Zeit gut im Kühlschrank halten oder aber es sollte sich zum Einfrieren eignen. Ich wähle dafür gerne Aufläufe (so z.B. Margarethes geliebten Blumenkohl/Brokkoli-Käse-Auflauf), die kann man gut und gleich für mehrere Portionen vorbereiten und in der Regel auch gut portionsweise einfrieren.

 

3. Zubereitung und Einfrieren der Hauptmahlzeiten

Sobald Ihre den Essensplan erstellt und die erforderlichen Einkäufe dafür erledigt habt, kann es losgehen... zwar noch nicht mit der Reise, wohl aber mit dem Kochen. 

Für mich ist das immer der unangenehmste Teil der Vorbereitung, ich gebe es zu. Mehrere Gerichte nach einander oder womöglich parallel und dann womöglich noch unter Zeitdruck zuzubereiten, macht mir einfach keinen Spaß.

Sofern Ihr einige Tage an Vorlauf habt, kann ich Euch aus Erfahrung daher nur empfehlen, Euch für die Zubereitung am besten einen Sonntag auszusuchen. Dann hat man nicht diesen Zeitdruck im Nacken und muss nicht ggf. abends noch bis Mitternacht in der Küche verbringen. 

Wenn kein freier Sonntag ansteht, dann empfiehlt es sich eher, sich ein Gericht pro Abend vorzunehmen. Ggf. kann man dann gleich auch eine Portion mehr kochen und diese dann für den kommenden Wochentag verwenden, an dem ihr jetzt noch da seid. Dann hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. 

Sollten noch ein paar Tage bis zur Abreise sein oder Ihr länger als drei Tage unterwegs sein, dann solltet Ihr die fertig zubereiteten Speisen, wenn möglich, einfrieren.

Ihr solltet diese ausreichend gut beschriften und zwar sollte in jedem Falle das Datum des Tages draufstehen, für den es eingeplant wurde. Auch sollte die Angabe der Mahlzeit nicht fehlen (morgens, mittags, abends etc) sowie ggf der Name des Kindes (sollte man es mit in den Kindergarten geben lassen). 

Ich arbeite gerne mit Zahlen. Wenn ich z.B. für drei Tage plane und vorbereite, so beziffere ich im Essensplan die Tage von 1 bis 3.. Entsprechend beschrifte ich dann auch die Vorratsdosen für die Mittagsmahlzeit an Tage 1 mit "Tag 1 Mittagessen Grethe (Tag/Monat/Jahr)".

 

Sofern Ihr Brot selber backt, kann es sich anbieten, dass Ihr dieses vorportioniert bzw. bereits geschnitten einfriert. Dann kann es im Bedarsfalle nach Anweisung im Essensplan portionsweise entnommen und aufgetaut werden. 

 

Sofern Ihr Euer Kind nicht zuhause betreuen lasst, ist es ratsam, die Speisen erst vor Ort einzufrieren. Je nachdem, wie lange die Anfahrtszeit ist, besteht andernfalls das Risiko, dass die Speise auf- bzw. antaut und ihr sie dann vor Ort nicht wieder einfrieren könnt. Das bedingt dann allerdings, dass Ihr die Speisen kurz vor der Abfahrt zubereitet und dann in einer guten Kühltasche transportiert. Selbstredend empfiehlt es sich dann in diesem Falle noch einmal mehr, Speisen zuzubereiten, die nicht so leicht verderblich sind (wie beispielsweise Fisch) sondern eine längere Anfahrt "überleben".

 

4. Zubereitung der weiteren Mahlzeiten

Jetzt habt Ihr schon einen Bärenanteil an Vorbereitung geschafft. Fehlt jetzt nur noch die Vorbereitung der weiteren Mahlzeiten wie Frühstück oder Abendessen.

Ich bin ein Kontrollfreak und bereite daher eigentlich immer alles akribisch vor, selbst die Brotschreiben packe ich vorher einzeln für die jeweilige Mahlzeit ab.

Da haben sich für mich jetzt erst neuerlich die kleinen Minivorratsbeutel von dm profissimo bewährt. Ansonsten quillt der Kühlschrank mit sperrigen Vorratsdosen über. Für jede Frühstücksmahlzeit verpacke ich Butter, Käse/Aufschnitt und/oder Aufstrich, portioniertes Obst/Gemüse etc in diesen kleinen Verschlussbeuteln. Das ist so gut zwei bis 3 Tage haltbar (als Obst verwende ich da gerne Beerenobst, das hält sich für diese Zeit ganz gut.). Die Tüten beschrifte ich dann wiederum wie oben beschrieben mit den erforderlichen Infos. Gegebenenfalls packe ich in die Tüten auch bereits das Brot dazu oder beschrifte die Tüte zumindest mit der Anzahl der Brotschreiben, die zu der Mahlzeit gereicht werden dürfen. Bei Joghurt mit Müsli wiege ich den Joghurt bereits entsprechend ab und lagere ihn in einer verschließbaren Vorratsdose im Kühlschrank, das Müsli packe ich wiederum beschriftet in einer der Vorratstüten (und lagere diese dann natürlich außerhalb des Kühlschranks).

Entsprechend verfahre ich dann auch mit Snack und Abendbrot.

 

Hier ein Eindruck, wie eine solche Vorbereitung aussehen kann:

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0