Was ist die Modifizierte Atkinsdiät?

Die Modifizierte Atkins-Diät (MAD) ist ebenso wie die streng ketogene Kost eine Ernährungstherapie, bei der die Kohlenhydrate in der Nahrung stark reduziert werden und im Gegenzug auf Fett als Energiequelle gesetzt wird. Der sich daraus ergebende Stoffwechselzustand der Ketose kann bei der Therapie von verschiedenen Krankheiten positiven Einfluss haben (Alzheimer, Krebserkrankungen etc). Bei kindlicher Epilepsie stellt diese Ernährungstherapie bereits eine anerkannte alternative Therapieform mit gesicherter Wirksamkeit dar.

 

Die ketogene Kost ist eine sehr fettreiche und gleichzeitig kohlenhydratarme Kost mit einer altersentsprechenden Eiweiß- und Kalorienmenge.

 

Bei der streng ketogenen Diät werden Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate in einem bestimmten Verhältnis aufgenommen. Dieses Verhältnis wird vor Beginn der Diät festgelegt und auf den einzelnen Patienten direkt abgestimmt. Meist beträgt das Verhältnis 3:1 oder 4:1, d.h. auf 3 bzw. 4 g Fett kommen zusammen 1 g Kohlenhydrate und Eiweiß.

Bei der MAD hingegen wird in erster Linie lediglich die Kohlenhydratmenge pro Tag festgelegt. Zu Beginn der Diät liegt die erlaubte Kohlenhydratmenge in der Regel bei 10 bis 15 g / Tag. Nach einigen Wochen oder Monaten kann diese Anzahl, je nach Erfolg und Verlauf der Therapie, auf maximal 20 bis 30 g/Tag gesteigert werden. Eiweiß- und Fettanteil hingegen sind dagegen variabel, weshalb die MAD als weniger restriktiv gilt. 

Durch die strikte Reduktion von Kohlenhydraten kommt es auch bei der MAD unter Berücksichtigung des individuellen täglichen Energiebedarfs zwangsläufig zu einer verhältnismäßig fettreichen Ernährung. Der Anteil an Fett sollte in der Regel bei 64-67 % der aufgenommenen Energie liegen.

Unter der MAD kann es ebenso wie unter der strengen ketogenen Diät zu Nebenwirkungen kommen. Dabei können unter Umständen insbesondere auftreten:

  • Nierensteine
  • Veränderung der Blutfette mit Erhöhung des Cholesterins
  • Verstopfung
  • Übelkeit.

Für weitere Informationen rund um die ketogene Ernährung in der Epilepsietherapie ist insbesondere empfehlenswert:  Klepper, "Die ketogene Diät - Grundlagen, Einsatzgebiet, Berechnung, Anwendung" Friedrichsdorf, Milupa 2009 (Die Broschüre kann kostenlos angefordert werden unter: Milupa Metabolics GmbH, Bahnstr. 14-30, D-61381 Friedrichsdorf bzw unter: info@milupa-metabolics.de oder:www.milupa-metabolics.de).

 

Ob überhaupt und welche ketogene Ernährungsform die Richtige für Ihr Kind ist, müssen Sie selbstverständlich am besten mit dem behandelnden Arzt Ihres Kindes besprechen.

Wichtig ist, dass Sie die ketogene Ernährung niemals im Selbstversuch starten, sondern ausschließlich in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt Ihres Kindes. Jede Form der ketogenen Ernährung bedarf einer kontinuierlichen ärztlichen Betreuung und kann ohne diese Begleitung gravierende gesundheitliche Folgen für Ihr Kind haben.